Susanne Schittler

»Rezeption in Aktion« - Vermittlungswege im Spiel mit Kunst.

Abstract

Vermittlung als Fortsetzungsgeschichte: Kunst schafft im Wald neue Räume. Einem Raum begegnen wir aber eher un-vermittelt: Er ist immer schon da,  bevor er sich durch unser Dazukommen für kurze Zeit verändert, wir ihn somit zu einem anderen Raum machen. Das gilt genauso für Kunst. Was gibt es also zu vermitteln? Kein Wissen im eigentlichen Sinne, sondern eher eine spezifische Form der Aufmerksamkeit. Einen „aufgerauten Blick“ auf das, was uns in diesem besonderen Raum begegnet. Im Spiel mit der Kunst – im Wald – geht es darum, Verhältnisse herzustellen oder anders zu gewichten: zwischen Kunst, Wald und demjenigen, der beidem begegnet. Diese Verhältnisse sind im Fluss- und das ist gut so, denn: Etwas vermittelt sich nur dann, wenn etwas angestoßen wird, das sich weiter fortsetzt (wie in einem Dominospiel). Dann ist etwas in Bewegung geraten. So kann es bei Rezeption nicht um eine Deutung gehen, die zu vermitteln, zu über-setzen wäre; im Gegenteil, es geht darum, mit dem Unbestimmten, der Vieldeutigkeit einen Umgang zu finden: Sich von den künstlerischen Arbeiten im Wald und den Räumen, die diese erschaffen haben, bewegen zu lassen zu eigenem Fortsetzen - zu Gedanken, zum Spiel, zu Fragen, zum Gespräch, zur Aktion. Vermittlungswege sind dann jene Wege, die erst im Gehen entstehen.

Biographie

1997 -2009 Grundschullehrerin; Künstlerische Praxis: Fotografie, Malerei, Materialkombinationen. Ausstellungen in Frankfurt und Bad Kreuznach; seit Februar 2009 wiss. Assistentin für Ästhetische Bildung am Fachbereich 1 Bildungswissenschaften der Universität Koblenz/Landau, Campus Koblenz

Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Qualität performativer Zugänge in Lernen und Bildung, insbesondere  „Performatives Spiel mit Kindern“; Projekte mit Kindern und Studierenden (Auswahl): 2010 „Die Wölfe sind los – ein performatives Spiel mit Kunst im Wald“ (im Rahmen des Internationalen Waldkunstpfads); 2011 „Schlosszauber – ein performatives Spiel mit kulturellen Bildern“ (im Rahmen der Bundesgartenschau 2011, Koblenz); 2012 „Zwerge on tour – Schneewittchen retten war gestern.“ Performative Spielaktion (im Rahmen des Internationalen Waldkunstpfads).