Harald Lemke

»Stadt - Grün - Kunst«

Abstract

Der Beitrag setzt sich nicht in einem kunstwissenschaftlichen Sinne mit Waldkunst auseinander, sondern nimmt den nachhaltigkeitsethischen Zusammenhang zwischen Wald und Kunst in den Blick. Ausgehend von den forstwirtschaftlichen Ursprüngen der "Nachhaltigkeit" wird auf die gesellschaftliche Bedeutung der künstlerischen Vermittlung dieser zentralen Leitidee einer globalen Ethik eingegangen. Anhand der Arbeitsweise dieser Nachhaltigkeitskunst werden schließlich sowohl die ästhetisch-pädagogischen Grenzen einer interventionistischen Kunstpraxis angesprochen als auch die politisch-kulturellen Perspektiven einer Erweiterung von ökologischer Waldkunst zu einer gesellschaftlichen Gestaltungskunst diskutiert. Erweitert sich Kunst im öffentlichen Raum zu einer Kunst im öffentlichen Interesse, verlangt dies auch ein grundlegendes philosophisches Umdenken unseres Verständnisses von Kunst.

Biographie

Philosoph und Kurator, lebt im Hamburger Karolinenviertel und lehrt am Institut für Kulturtheorie, Kulturforschung und Künste, Uni Lüneburg, am Zentrum für Gastrosophie, Universität Salzburg. Gastprofessor am Departement of Philosophy, Normal University Shanghai. Fellow der Humboldt-Stiftung und der Japanese Society for the Promotion of Science sowie der Deutschen Bundesumweltstiftung. Laureat der Jan van Eyck Academy for Fine Arts, Design and Theory, Maastricht.

Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Ethik, Ästhetik und Sozialphilosophie sowie der Alltagskultur und Nachhaltigkeitsforschung.